Chisinau – wo ist das denn?

…Das wusste ich bis vor einem Monat auch nicht. Dann wurde ich unerwartet gefragt, ob ich nach Moldau mitfahren würde. Oder Moldawien. Oder Wie heißt das Land zwischen Rumänien und der Ukraine jetzt genau? Musste ich alles erst mal googlen.

Tatsächlich ist Moldau ein sehr fortschrittliches kleines Land, mit netten Menschen, die ähnlich wie Schweizer oder Belgier oft mindestens zwei Sprachen sprechen. Verkehrssprachen sind Rumänisch (Moldawisch) und Russisch, aber Englisch ist auch ziemlich verbreitet. Das Internet ist eins der besten der Welt, und ein sehr großer Teil der Autos sind Hybridautos, die zusätzlich auf Gas nachgerüstet sind. Letzteres kommt daher, dass Gas (und Strom, der aus Gas gewonnen wird) bis vor Kurzem immer extrem günstig waren. Mit dem neuen Liefervertrag von Gasprom ändert sich das leider, so dass das zweitärmste Land Europas vielleicht in Zukunft noch ärmer wird.

Also wenn ihr Lust habt, mal ein interessantes Urlaubsziel auszuprobieren und den dortigen Tourismus zu unterstützen – Moldau ist zur Zeit noch ein Geheimtipp. Dort wird übrigens auch sehr viel Wein angebaut.

Außerdem gibt es dort viel interessantes zu entdecken – zum Beispiel die abtrünnige Region Transnistrien mit eigener Regierung und eigener Plastikwährung, die von niemandem anerkannt ist, aber deren Fussballmannschaft (Sheriff Tiraspol) in der Championsleague spielt.

Kirchen, Klöster und QR-Codes

Am Sonntag war ich endlich mal in einer der Städte rund um Moskau, die dem “goldenen Ring” angehören – nämlich in Susdal. Gefühlt kommen dort auf einen Einwohner zwei bis drei Kirchen, es gibt einfach Unmengen davon. Außerdem gibt es mindestens 3 Klöster, zwei für Frauen, eins für Männer. Angeblich soll es früher zwischen einem der Frauenklöster und dem Männerkloster einen Tunnel gegeben haben. Leider ist der irgendwann verschütt gegangen.

In Susdal gibt es auch ein paar Museen, von denen wir zumindest eins interessant genug fanden, um es uns anzusehen. Allerdings sind wir nur bis zum Eingang gekommen, wo uns gleich jemand mit QR-Code-Lesegerät entgegenkam. Da wir keine hatten (kriegt man zur Zeit als Ausländer nur mit PCR-Test, weil sich die Impfung nicht mit dem russischen Bürgerportal verknüpfen lässt), haben wir die Holzarchitektur eben nur von weitem durch den Zaun gesehen. Naja, man muss ja auch noch was für den nächsten Besuch übrig lassen.